Projekt: Aufbau und Ausbau eines Lehrkrankenhauses in Uganda
Die Ein Zehntel Stiftung unterstützt ein Projekt in Zusammenarbeit mit Dr. Listle, der lokalen Regierung vor Ort und den Partnern der NGO Chaperone International. Das Projekt soll die medizinische Versorgung notleidender Einwohner des Kanungu District im Süd-Westen Ugandas sicherstellen und eine universitäre Ausbildung von Pflegekräften ermöglichen.
Seit 2-3 Jahren gilt die Klinik als anerkanntes Ausbildungszentrum für Hebammen und Krankenschwestern mit pro Jahr 3-4 Klassen mit
30-40 Auszubildenden.
Die medizinische Unterversorgung der ugandischen Bevölkerung insbesondere in den ländlichen Gegenden wozu auch unsere Zielregion, der Kanungu District gehört, ist aus offiziellen Statistiken seit
langem bekannt (Index Mundi Quelle: CIA World Factbook - Version März 31, 2015). Die Gesundheitsstation Katate Health Center im Kanungu District im Südwesten Ugandas war seit Jahrzehnten in
sehr ärmlichen Verhältnissen. Bis vor kurzem gab es dort keinen Arzt und die Patienten wurden von den wenigen Schwestern und Pflegern behandelt ohne medizinisch fundierte Kenntnisse. Diese
medizinische Behandlung ist sehr rudimentär!
Selbst einfachste, lebensrettende Operationen konnten vorher nicht durch geführt werden. Frauen starben häufig aufgrund von Geburtskomplikationen, da keine Möglichkeit bestand einen Kaiserschnitt durch zu führen. Kinder starben an einfachen Infektionskrankheiten, Knochenbrüche können nicht versorgt werden. Die staatliche Unterstützung der Gesundheitsstation ist sehr gering.
Welches konkrete Projekt unterstützen wir im Kanungu District?
Nachdem von der evangelischen Kirchengemeinde Eppingen in Kooperation mit Brot für die Welt ein OP-Zentrum errichtet hat sich einiges verändert. Mit dem Bau des OP-Zentrums wurde das Gesundheitszentrum aufgewertet zu einem vollwertigen Krankenhaus. Zudem ist das OP-Gebäude mit einem dort einzigartigen Solar-System ausgestattet. In Zusammenarbeit mit der Grate Lakes Regional University vor Ort können nun Ärzte eingestellt und "clinical officers" ausgebildet werden. Diese höherwertig qualifizierten Fachkräfte können die wenigen Ärzte tatkräftig bei der Behandlung der vielen Patienten unterstützen.
Nach Anstellung zweier Ärzte erfolgte die Inbetriebnahme des OP-Gebäudes. Dies war ein Meilenstein für die Versorgung der Patienten der gesamten Region, in der es bisher kein funktionierendes Gesundheitssystem gab. Gemeinsam mit der Great Lakes Regional University wurde ein Team von Ärzten gegründet, welches neben der Versorgung der Patienten die Schulung und Ausbildung der neuen Schwestern und Pfleger verantwortungsvoll wahrnimmt.
Mittlerweile ist das Krankenhaus gewachsen und es gibt ein Ultraschall Projekt, eine neue Zahnarztpraxis und gerade wird das Laborgebäude renoviert und die daran angegliederte HIV-Klinik erweitert, die knapp 1000 Patienten versorgt, darunter 150 Kinder und Jugendliche.
Es gibt ein tolles „Botschafter“-Programm der jungen Menschen vor Ort, die selbst HIV positiv sind, in die Schulen, Colleges etc. gehen und Aufklärungsarbeit leisten. Zudem gibt es seit Jahren ein gut funktionierendes medikamentöses HIV-Programm.
Zielgruppe:
Notleidende Einwohner des Kanungu District im Süd-Westen Ugandas.
Ziele des Projektes:
Das Projekt soll die medizinische Versorgung der Einwohner des Kanungu District im Süd-Westen Ugandas sicherstellen und eine universitäre Ausbildung von Pflegekräften ermöglichen.
Das Projektgebiet
Katate Health Center, Kanungu District im Süd-Westen Ugandas
Link zu google maps
Bild 1: Zahnarztpraxis, Bild 2: Mutter mit einem Kind, das von Malaria geheilt worden ist im Krankenhaus mit Dr. Listle, Bild 3: Schwangere beim Ultraschall, Bild 4: Patientin wird beraten
Maßnahmen des Projektes
Mit dem Projektbudget werden hauptsächlich die Gehälter der Ärzte und des übrigen medizinischen Personals finanziert. Die Ärzte
sollen neben der Leitung des Krankenhauses und Versorgung der Patienten die Ausbildung der "clinical officers" am Katate Health Center als Lehrkrankenhaus der Grate Lake Regional University
vornehmen.
Die Bewerber für die Ausbildung zum "clinical officer" werden aus ganz Uganda angenommen und sind nach der Ausbildung in Ihrer Berufsausübung nicht an die Örtlichkeiten gebunden, sondern sollen
in ganz Uganda ihre berufliche Qualifikation einsetzen.
Das weiterführende Ziel ist die Kooperation mit der Grate Lake Regional University im gleichen Ort. Der Ausbau der Gesundheitsstation in Verbindung mit der Universität ermöglicht das Katate
Health Center zum Lehrkrankenhaus der Universität zu machen. Damit können "clinical officers" ausgebildet werden. Dies sind höherwertig ausgebildete Pflegekräfte, die in Uganda bitter benötigt
werden. Zurzeit gibt es wohl nur 4 Ausbildungsstätten im ganzen Land. Diese clinical officers helfen den wenigen Ärzten bei der Behandlung der Patienten, führen einfache Narkosen selbständig
durch, Zahnbehandlungen, Malariabehandlung, beraten bei Fragen der Verhütung bei der Familienplanung.
Bild 1 & 2: Pflegepersonal und Auszubildende
Erwartete Wirkungen des Projektes
Die medizinische Versorgung durch ein funktionierendes Krankenhaus ist in der gesamten Region des Kanungu District zu spüren. Zur Zeit leben im Einzugsgebiet des Katate Health Center ca. 200,000 Menschen. Patienten nehmen zum Teil Tagesmärsche auf sich, um zu der Klinik zu gelangen.
Eine angemessene finanzielle Entlohnung der Angestellten ist der Schlüssel zum Erfolg für das ganze Projekt. Die Kooperation mit der Universität soll die Qualität der Ausbildung sicherstellen. Deutsche und amerikanische Trainingscamps für das Ugandische Personal soll in Zukunft zusätzlich die Ausbildung verbessern.
Die erwartete Wirkung der Unterstützung des Projektes hat sich bestätigt und wird aufgrund des Erfolges weiter fortgeführt. Viele Menschenleben konnten aufgrund der medizinischen Versorgung gerettet werden und viele kleinere frühe Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten haben verhindert, das Menschen schwerer erkrankt sind.
Versorgung der Bevölkerung in entlegenen Dörfern
Über die Behandlung der Patienten im Krankenhaus hinaus finden monatliche Einsätze in entlegenen Dörfern statt um die medizinische Versorgung zu den meist in einfachsten Verhältnissen lebenden
Menschen zu bringen, da diese oft nicht den weiten beschwerlichen Weg zum Krankenhaus zurück legen können. Bedarf es eines Krankenhausaufenthaltes können die Patienten gezielt mit einem
Krankentransport zum Katate Health Center gebracht werden.