Projekt mit DAIKA e.V.: Augenmedizinische Hilfe für Kinder in Albanien und Kosovo
Der Tübinger Verein „Deutsch-Albanische Initiative Kinderaugen“ DAIKA e.V. bietet vor Ort Hilfe in Nordalbanien und im Kosovo an. Das Hauptgewicht liegt auf der Untersuchung der Augen von
Kindergarten- und Grundschulkindern und der Versorgung sehschwacher Kinder mit der richtigen Brille. Dabei arbeitet die Initiative auch mit caritativen Einrichtungen zusammen, wie Heime für Sinti
und Roma, für Opfer von Blutrache, für Kinder mit gesundheitlichen Problemen. Die Untersuchungen an den Schulen der Gebirgsorte finden oft unter einfachsten Bedingungen im Freien statt (siehe
Foto oben, rechts die Orthoptistin und Gründerin von DAIKA Elfried Joos-Kratsch).
Welches konkrete Projekt unterstützen wir:
Wir finanzieren die Brillengläser für die Kinder bedürftiger Familien, die keine finanziellen Möglichkeiten zur Beschaffung einer Brille haben.
Zielgruppe des Projektes:
Kinder im
Kindergarten- und Primarschulalter
Ziele des Projektes
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Förderung und Mithilfe bei Reihenuntersuchungen von Kindern im Kindergarten- und Primarschulalter (Screening)
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Förderung und Mithilfe bei ophthalmologischen Untersuchungen von Personen mit Sehschwächen
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Aus- und Weiterbildung albanischer Fach- und Hilfskräfte
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Unterstützung bei der Anschaffung der erforderlichen Untersuchungsgeräte sowie von Hilfsmitteln für sehbehinderte Menschen
Alle Untersuchungen werden dokumentiert, da nur mit Nachsorge und Überprüfung eine nachhaltige Arbeit möglich
ist. Bei vielen versorgten Kindern konnte schon eine deutliche Verbesserung festgestellt werden, beispielsweise bei der 11-jährigen Denisa von 10% auf 80% (Foto
unten).
Das Projektgebiet
Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet die kleine Gebirgsstadt Fushe-Arrez, eine frühere Minenregion. Da der Bergbau mittlerweile eingestellt wurde, ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch. Die Augenuntersuchungen finden in Zusammenarbeit mit einer von deutschen Ordensschwestern betriebenen Station statt. Eine augenärztliche Versorgung existiert in der Region nicht; daher hat der Verein im Herbst 2015 mit gespendeten Geräten dort eine kleine augenmedizinische Station aufgebaut (Foto unten). Mit einem albanischen Augenarzt wurde vereinbart, dass er im Auftrag des Vereins regelmäßig nach Fushe-Arrez fährt und dort Sprechstunden abhält.
Weshalb ist Albanien das Einsatzgebiet?
- Albanien ist eines der ärmsten Länder Europas, das Pro-Kopf-Einkommen ist wesentlich geringer als z.B. in Peru, einem klassischen Empfängerland von Entwicklungshilfe
- Albanien hat einen hohen Anteil an Kindern bis 14 Jahre (22%; im Vergleich Bundesrepubklik Deutschland 13,3%
- Hoher Anteil an Landbevölkerung
- Während der Unruhen 1997 verließ fast 1/3 des medizinischen Personals das Land; die Zahl der Gesundheitszentren ist um 40% gesunken
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Ein Präventionskonzept für Kinder gibt es in Albanien nicht.
Weshalb ist eine Augen-Reihenuntersuchung („screening“) und die Behandlung von Sehstörungen im Kindergarten- und Primarschulalter so wichtig?
Unser Sehvermögen entwickelt sich im Kindesalter. Ist diese Entwicklung gestört, verbleibt im Erwachsenenalter ein irreparabler Sehverlust. Viele dieser Sehstörungen sind durch ein screening feststellbar und im frühen Kindesalter noch behandlungsfähig. Hierzu gehören Brechungsfehler (Weit- oder Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung) und das Schielen. Vor allem das einseitige, zum Teil unauffällige Schielen kann unbehandelt zu hochgradiger Sehschwäche des Schielauges führen.
Brechungsfehler werden durch das Tragen einer Brille und das Schielen durch Abkleben des dominanten Auges behandelt. Da die Aussichten auf einen guten Behandlungserfolg mit zunehmendem Alter der Kinder schwinden, ist das frühzeitige Erkennen solcher Störungen und ein baldiger Behandlungsbeginn so wichtig. Möglichst schon vor dem vierten Lebensjahr sollte die Reihenuntersuchung erfolgen, denn kleine Kinder klagen nicht von selbst über eine Sehstörung; sie kennen es ja nicht anders.
Eingeschränktes Sehvermögen kann auch durch Erkrankungen der Augen (z.B. Linsentrübungen) verursacht sein. Auch solche Störungen werden beim Screening aufgedeckt und zur Behandlung dem Augenarzt zugewiesen.