2020 Neues von Thulir

Fortsetzung der Projektseite Thulir

Es ist eine wunderschöne Schule geworden:

Bilder: 1. Schüler bei der Freiarbeit, 2. Schüler mit ihren Eltern bei einer Veranstaltung in der Aula, 3. & 4. Fachunterricht

Kurze Zeit später wurde die Küche fertiggestellt: mit einer Feuerstelle (Bild 1 unten) zum Kochen, einem Geschirrschrank (Bild 2 unten), einer Vorratskammer, und einem regengeschützten Platz um Getreide zu trocknen.

Außerdem musste 2019 erneut der Brunnen vertieft werden. Auch in Sittilingi ist der Klimawandel spürbar und ausbleibende Regenperioden häufen sich.

Einfluss der Coronapandemie 2020

2020 wirbelt die Coronapandemie auch in Indien und Sittilingi das Leben durcheinander. Leider nimmt das hier – wie in vielen von Armut betroffenen Ländern – weitaus existentiellere Ausmaße an.

 

Zu Beginn der Pandemie reagierte die indische Regierung mit einem plötzlichen und sehr strikten Lockdown. Das traf vor allem die arme Bevölkerung sehr hart: so waren beispielsweise alle Wanderarbeiter über Nacht arbeitslos und ohne jegliches Einkommen und Unterkunft. Tausende liefen hunderte von Kilometern zu Fuß um zurück in ihre Heimatdörfer zu gelangen. Die indische Bevölkerung waren zudem in ihrer Not weit mehr als wir auf sich alleine gestellt.

 

In Sittilingi ist die Bevölkerung auch sehr arm und auch hier verloren beinahe alle ihre Arbeit. Jedoch konnten viele Herausforderungen in den vor Ort aufgebauten gemeinschaftlichen Strukturen aufgefangen und angegangen werden.

 

Miteinander wurde zum einen dafür gesorgt, dass auch in den entlegenen Dörfern des Tals  jeder Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Zum anderen wurden die Ureinwohner über die Pandemie aufgeklärt und überall dort, wo Menschen zusammenkommen Abstandsregeln und die Beschränkungen der Teilnehmerzahlen eingeführt.

 

Zu Beginn des Lockdowns konnten die Menschen in Sittilingi die Situation, dass nahezu in allen Familien die erwerbstätigen Tagelöhner im Tal nicht mehr arbeiten konnten, noch ganz gut bewältigen. In den ersten Monaten des Lockdowns erhielten alle von der Regierung etwas Linsen und Öl und konnten sich mit Grundnahrungsmitteln (Reis, verschiedene Getreidesorten und Tomaten und Bohnen) versorgen, die auf ihren Feldern wuchsen.

 

Im August 2020 hat sich die Situation in Sittilingi verschlechtert. Die meisten Familien verfügen generell nur über ein sehr kleines Einkommen. Häufig ein „Zubrot“, das durch gelegentliche Tagelohnarbeiten in den Städten erworben wird. Nun fällt dies nun schon seit mehreren Monaten aus. Auch wenn die meisten Familien ein kleines Stück Land besitzen, so ist doch zumindest ein bisschen Geld nötig für Medikamente, Busfahrkarten, einfache Lebensmittel die zugekauft werden müssen oder auch um Saatgut und etwas Dünger einkaufen zu können.

 

Die Schule und das Krankenhaus beschäftigen ihre Mitarbeiter weiter und bemühen sich Perspektiven für die Menschen zu entwickeln. So hat z.B. die „Porgai“- Stickkooperative eine „Upcyclingproduktion“ gestartet und u.a. aus kleinen Stoffresten ein Püppchen Namens „Covida“ kreiert – ein Symbol der Zuversicht und der Hoffnung.

 

Alle Schulen in Indien müssen seit Ende März geschlossen bleiben. Noch ist es unklar, wann die Schulen wieder öffnen dürfen. Da es in dem Tal zum einen eine nur marginale  Internetverbindung gibt und zum anderen viele Familien weder über einen PC noch ein Smartphone verfügen, ist es den Lehrern von Thulir nicht möglich, via Internet Fernunterricht anzubieten. So versorgen sie die Schüler mit Arbeitsblättern und Aufgaben, die sie persönlich den Schülern vorbeibringen. Viele Kinder sind in den Familien die erste Generation die Lesen und Scheiben lernt, wodurch viele Kinder in dieser Hinsicht ganz auf sich gestellt sind.

Die „Ein-Zehntel-Stiftung“ hat zu Beginn des Lockdowns im April mit einer Spende reagiert und möchte THULIR gerade in dieser besonders schwierigen Situation unterstützen.

 

Da alle Handwerker des Tals nun schon mehrere  Monate ohne Arbeit und Einkommen sind, wurden von Anu und Krishna kleine Bauvorhaben an der Schule und am Krankenhaus initiiert. Darüber hinaus ist es dringend notwendig einen Essplatz mit Dach zu bauen, damit die Kinder vor Sonne und Regen geschützt essen können.

Anu und Krishna haben ihre gesamten beruflichen Ressourcen Thulir und den Ureinwohnern in Sittilingi verschrieben. Die Ureinwohner in Sittilingi haben nur kleine Einkünfte. Daher sind Anu und Krishna bei ihrer Arbeit auf Spenden angewiesen. Durch die Coronapandemie ist die Spendensituation jedoch leider sehr ungewiss geworden.

Deshalb freuen wir uns umso mehr über jede Spende!

 

Was finanziert die Ein Zehntel Stiftung?

Im Frühjahr 2020 unterstütze die Ein-Zehntel-Stiftung Thulir mit einer „Coronasoforthilfe“, um Anu und Krishna und die Ureinwohner mit den einschneidenden Folgen des indischen Lockdowns nicht alleine zu lassen.

 

Darüber hinaus möchte die Ein-Zehntel-Stiftung den Bau eines überdachten Essplatzes finanzieren. Diese und andere Bauarbeiten sind gerade jetzt so bedeutsam, weil sie in Coronazeiten den Menschen in Sittilingi, die im Baugewerbe tätig sind, eine eigenständige Deckung ihres Lebensunterhaltes ermöglichen.

Spenden speziell für das Projekt Thulir

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